Vergessen vermeiden
10. November 2025Wege zu einem starken Gedächtnis
Vergessen gehört zum Leben. Manche Erinnerungen verblassen, weil sie uns nicht belasten sollen. Andere geraten aus dem Blick, weil der Alltag so fordernd ist. Doch es gibt Dinge, die wir nicht vergessen dürfen: Werte, Erfahrungen, Begegnungen, die unser Leben prägen. Der Vergissmeinnicht-Tag erinnert daran, wie wichtig es ist, unser Gedächtnis zu pflegen – für uns selbst, für unsere Beziehungen und für die Gesellschaft.
Warum vergessen wir?
Das Gehirn filtert ständig Informationen. Ein Großteil wird verworfen, nur Relevantes wird langfristig gespeichert. Dieses „Vergessen“ entlastet – problematisch wird es erst, wenn Wichtiges (Termine, Namen, Aufträge) regelmäßig entgleitet. Dann lohnt es sich, gezielt an Erinnerung und Organisation zu arbeiten – und bei anhaltenden oder fortschreitenden Problemen ärztlich abklären zu lassen (siehe Gesundheitsportal „Wann zur Abklärung?“).
Studien zeigen: Gedächtnisleistung hängt nicht nur von Alter oder Veranlagung ab, sondern auch stark von Lebensstil, Schlaf, Ernährung und mentaler Aktivität (WHO 2019, Österreichische Gesellschaft für Neurologie).
Was man zuhause tun kann, um das Gedächtnis zu stärken
Strukturen schaffen
Ein verlässliches Gedächtnis entsteht auch durch Ordnung im Alltag. Wer klare Strukturen schafft, entlastet den Kopf und behält trotzdem den Überblick.
In der Familienberatung von B7 hören wir oft: Kleine Routinen können den Unterschied machen – für Kinder beim Lernen, für Eltern im Spagat zwischen Job und Familie. Forschungen zeigen, dass externe Hilfen wie Kalender, To-do-Listen oder Erinnerungsfunktionen am Handy besonders das prospektive Gedächtnis („an etwas in der Zukunft denken“) wirksam unterstützen.
- Listen und Kalender helfen, Termine und Aufgaben sichtbar zu machen.
zB Einkaufsliste schreiben statt alles im Kopf behalten.
- Digitale Erinnerungen am Smartphone oder Computer ergänzen den Alltag.
- Routinen – etwa der Schlüssel oder Brille immer am selben Ort – verhindern unnötiges Suchen.
So bleibt geistige Energie frei für das, was wirklich zählt.
Das Gehirn trainieren
Wie jeder Muskel lässt sich auch das Gedächtnis trainieren. Regelmäßige geistige Aktivität wirkt wie Fitness für den Kopf.
- Rätsel und Spiele wie Sudoku, Memory oder Kreuzworträtsel halten die Denkleistung wach.
- Mnemotechniken wie Eselsbrücken, Reimwörter oder die „Loci-Methode“ (Begriffe mit Orten verknüpfen) helfen, Inhalte besser abzuspeichern.
- Neues lernen – ob Sprachen, Musikinstrumente oder Fachwissen – schafft frische Verbindungen im Gehirn.
Studien zeigen: Schon wenige Minuten tägliches Training können die Gedächtnisleistung verbessern.
Ein praktisches Beispiel dafür ist die Sprach- und Computerförderung des FrauenBerufsZentrums Grieskirchen: Dort können Frauen in entspannter Atmosphäre ihre Deutschkenntnisse vertiefen oder den sicheren Umgang mit Programmen wie Word und Excel üben – ganz im eigenen Tempo. Neues zu lernen bedeutet hier nicht nur, im Alltag fitter zu werden, sondern gleichzeitig das Gedächtnis aktiv zu stärken. Mehr Infos zum Angebot des FrauenBerufsZentrum Grieskirchen: https://www.arbeit-b7.at/angebote/wissbegierige/frauen-info-treff/
Bewegung einbauen
Studien zeigen: Schon regelmäßiges, moderates Gehen steigert die Gedächtnisleistung messbar. Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und schützt Nervenzellen.
- Täglich 30 Minuten zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen.
- Treppen statt Aufzug nutzen.
- Spaziergänge in Pausen einplanen.
Gerade Radfahren lässt sich leicht in den Alltag integrieren – ob am Weg zur Arbeit oder in der Freizeit. Im B7 Fahrradzentrum finden Sie das passende Rad und den richtigen Service, um Bewegung nachhaltig in den Alltag einzubauen. So wird aus Gedächtnistraining auch ein Stück gelebte Nachhaltigkeit.
Schlaf nicht unterschätzen
Im Schlaf werden Erinnerungen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis übertragen. Studien zeigen Dauer und Qualität des Schlafs sind entscheidend für die Gedächtnisleistung (Nature Reviews Neuroscience).
- Feste Schlafenszeiten einhalten
- Vor dem Schlafengehen wichtigsten Lernstoff wiederholen
- Bildschirmzeit am Abend reduzieren
Gerade für Schüler:innen, die tagsüber viel Neues aufnehmen, und für Eltern in stressigen Lebensphasen ist Schlafhygiene zentral.
Stress regulieren
Stresshormone wie Cortisol können das Gehirn belasten – es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, chronischer Stress schwächt das Gedächtnis über die Lebensspanne.
- Kurze Pausen bewusst einbauen
- Atemübungen oder kleine Meditationen ausprobieren
- Belastungen im Familienalltag offen ansprechen
Auch in der Beratung bei B7 wird deutlich: Stress erschwert das Erinnern – ob bei Jugendlichen im Schulsystem oder bei Erwachsenen zwischen Job und Familie. Die Familienberatung von B7 Arbeit und Leben sorgt in Einzelgesprächen oder Konferenzen mit der ganzen Familie für Entspannung und Beruhigung. (Mehr Infos zur B7 Familienberatung: https://www.arbeit-b7.at/angebote/ratsuchende/familienberatung/)
Ernährung und Flüssigkeit
Das Gehirn braucht Energie, Vitamine und ausreichend Flüssigkeit.
- Viel Wasser trinken – auch kleine Trinkpausen einbauen
- Nüsse, Beeren und Vollkornprodukte regelmäßig genießen
- Alkohol und Nikotin möglichst vermeiden
Erinnerungen bewusst festhalten
Erinnerungen leben davon, dass sie gepflegt werden. Rituale, Geschichten und gemeinsame Gespräche sind nicht nur für die Seele wichtig, sondern auch ein wirksames Gedächtnistraining.
- Tagebuch führen oder wichtige Momente notieren
- Fotoalben oder digitale Sammlungen gestalten
- Gemeinsames Erinnern in Familie, Schule oder im Kolleg:innenkreis fördern
So entsteht eine Erinnerungskultur, die nicht nur individuell stärkt, sondern auch gemeinschaftlich verbindet – ein Gedanke, der auch die Arbeit von B7 Arbeit und Leben seit der Gründung prägt.
Fazit
Vergessen ist menschlich – und manchmal sogar notwendig. Doch es gibt viele Möglichkeiten, das Gedächtnis aktiv zu stärken. Struktur im Alltag, geistige Aktivität, Bewegung, Schlaf, Ernährung und bewusst gepflegte Erinnerungen helfen, Wichtiges im Blick zu behalten.
Die Erfahrungen im Alltag von B7 Arbeit und Leben zeigen: Kleine Schritte im Alltag können einen großen Unterschied machen – für Familien, für Jugendliche in der Schule, für Erwachsene im Berufsleben. So entsteht ein gesundes Gleichgewicht zwischen dem, was man vergessen darf, und dem, was man nicht vergessen sollte.
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