Mehr Sicherheit am Schulweg: Tipps für Eltern in den letzten Ferientagen und den ersten Schultagen
03. September 2025Zahlen und Fakten zum Schulweg in Österreich
Unfälle auf dem Schulweg sind selten, aber nicht zu unterschätzen. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ereignen sich rund 20 % aller Kinderunfälle im Straßenverkehr auf dem Weg zur oder von der Schule. Besonders gefährdet sind die ersten Schuljahre, da Kinder Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht realistisch einschätzen können.
Studien zeigen außerdem: Reflektoren können die Sichtbarkeit eines Kindes von rund 30 Metern auf bis zu 150 Meter erhöhen – ein entscheidender Unterschied in der Dämmerung.
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Fakten-Box: Sicher zur Schule
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Ein neuer Abschnitt beginnt
Die letzten Ferientage sind oft voller Aufregung – besonders dann, wenn Kinder das erste Mal alleine zur Schule gehen oder den Schulweg neu kennenlernen. Für Eltern bedeutet das: Sicherheit hat oberste Priorität. Ein gut geübter und vertrauter Schulweg gibt Kindern Selbstvertrauen – und Eltern ein gutes Gefühl.
Den Schulweg üben – Schritt für Schritt
Kinder lernen am besten durch Wiederholung. Gehen Sie den Schulweg in den letzten Ferientagen mehrmals gemeinsam ab. So können Sie mögliche Gefahrenstellen erkennen und Ihrem Kind zeigen, wie es sich dort richtig verhält.
- Konstante Route wählen: Ein klarer, sicherer Weg ist besser als die schnellste Abkürzung.
- Ampeln, Zebrastreifen und Querungshilfen nutzen: Erklären Sie, warum diese Orte sicherer sind.
- Mit Begleitung starten: In den ersten Schultagen kann es hilfreich sein, Kinder noch ein Stück zu begleiten, bis sie Sicherheit genug gewonnen haben.
Sichtbar bleiben – gerade im Herbst
Besonders im Herbst, wenn es morgens noch dämmrig ist, spielt Sichtbarkeit eine große Rolle. Reflektierende Elemente an Kleidung, Schultasche oder Fahrradhelm sorgen dafür, dass Kinder frühzeitig gesehen werden. Schon kleine Reflektoren oder Sicherheitswesten erhöhen die Sicherheit enorm.
Regeln spielerisch lernen
Verkehrsregeln wirken oft abstrakt – spielerische Methoden helfen, sie begreifbar zu machen:
- Rollenspiele: Wechseln Sie die Rollen – einmal ist das Kind Fußgänger:in, einmal Autofahrer:in.
- Ampel- und Zebrastreifen-Spiele: Trainieren Sie richtiges Verhalten im Alltag.
- Belohnungssysteme: Machen Sie richtiges Verhalten sichtbar, zum Beispiel mit reflektierenden Stickern oder kleinen Reflektor-Schlüsselanhängern für die Schultasche.
So lernen Kinder nicht nur die Regeln, sondern verinnerlichen auch, warum sie wichtig sind.
Unterwegs mit Rad oder Bus
Nicht jedes Kind geht zu Fuß zur Schule – auch mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es Besonderheiten:
- Radfahren: Erst wenn Kinder sicher im Straßenverkehr sind (empfohlen ab etwa 10 Jahren mit Radfahrprüfung), sollte der Schulweg mit dem Rad erfolgen. Ein Helm und reflektierende Kleidung sind Pflicht.
- Bus & Bahn: Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sicher ein- und aussteigt, und erinnern Sie daran, Abstand zum Fahrbahnrand zu halten.
Gemeinsam sicher unterwegs
Sicherheit wächst auch durch Gemeinschaft. Eltern können Fahrgemeinschaften oder „Schulweg-Gruppen“ bilden, bei denen Kinder gemeinsam gehen. Das erhöht nicht nur die Sichtbarkeit, sondern macht den Schulweg auch zu einem sozialen Erlebnis.
Ein sicherer Schulweg ist Übungssache – und ein Stück gemeinsame Zeit, das Kinder stärkt und Eltern beruhigt. Mit klaren Regeln, Sichtbarkeit und spielerischem Lernen gelingt der Start ins neue Schuljahr leichter.
Unsere Checkliste: Mehr Sicherheit am Schulweg
Vor Schulstart üben:
- Schulweg mehrmals gemeinsam abgehen
- Klare, sichere Route festlegen (keine Abkürzungen)
- Gefahrenstellen erklären (z. B. Kreuzungen, Ausfahrten)
Sichtbarkeit erhöhen:
- Reflektoren an Schultasche und Kleidung
- Helle, gut sichtbare Kleidung
- Fahrradhelm mit Reflektoren (falls mit Rad unterwegs)
Regeln spielerisch lernen:
- Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen üben
- Rollenspiele: Kind als Fußgänger:in und Autofahrer:in
- Richtiges Verhalten loben und bestärken
Unterwegs mit Rad oder Bus:
- Radfahren nur mit sicherer Fahrpraxis & Radfahrprüfung
- Helm immer tragen
- Beim Busfahren: Abstand zur Fahrbahn, sicher ein- und aussteigen
Eltern-Tipp:
- Lieber ein paar Minuten länger einplanen – Sicherheit geht vor Schnelligkeit.