Inklusion beginnt im Alltag – und jede:r kann etwas verändern
03. Dezember 2025Zum Welttag der Menschen mit Behinderungen
Der Welttag der Menschen mit Behinderungen erinnert jährlich daran, dass Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion keine Spezialthemen sind – sie betreffen uns alle. Denn eine Gesellschaft ist immer nur so stark, wie sie ihre vielfältigen Mitglieder unterstützt, einbindet und sichtbar macht.
„Inklusion ist keine Frage der politischen Korrektheit. Es ist der Schlüssel zum Wachstum.“
— Jesse Jackson
Und Wachstum heißt hier: Eine Welt, in der Menschen einander das Leben leichter machen.
Warum das jede:n von uns betrifft
Inklusion klingt oft groß, politisch oder kompliziert. Dabei beginnt sie genau dort, wo wir stehen: im Gespräch, auf der Straße, bei der Arbeit, in der Schule unserer Kinder – in unserem Alltag.
Vielleicht denken Sie: „Ich habe mit Behinderung nichts zu tun.“ „Ich kenne niemanden, der Unterstützung braucht.“ „Ich weiß gar nicht, was ich tun soll.“
Doch Inklusion bedeutet nicht, Spezialwissen zu haben. Es bedeutet, Menschen zu sehen. Und sich bewusst zu sein, dass viele Barrieren unsichtbar sind:
- Manche Menschen hören schlechter.
- Manche brauchen mehr Zeit zum Sprechen.
- Manche verstehen Informationen leichter, wenn sie klar formuliert sind.
- Manche brauchen kurze Wege, Sitzmöglichkeiten oder Orientierungshilfen.
- Manche kämpfen mit Schmerzen, Angst, Erschöpfung – ohne dass man es sieht.
Wenn wir Rücksicht nehmen, profitieren immer alle.
10 kleine Dinge, die jede:r tun kann – ohne Aufwand, aber mit großer Wirkung
- Langsamer sprechen, wenn jemand irritiert wirkt. Nicht lauter – langsamer. Das hilft vielen.
- Blickkontakt halten und der Person zuwenden. Ob Hörbehinderung oder soziale Unsicherheit: Das macht Kommunikation leichter.
- Türen offenhalten. Ein banales Beispiel – aber für manche ein echter Unterschied.
- Nicht drängeln, wenn jemand Zeit braucht. Geduld ist eine Form von Respekt.
- Bei öffentlichen Veranstaltungen Sitzplätze freimachen. Besonders für Menschen, die nicht stehen können, auch wenn sie es nicht zeigen.
- Sprache vereinfachen. Kurze Sätze. Klare Aussagen. Jeder versteht das gern.
- Auf Kinder achten. Kinder mit Behinderungen werden oft übergangen. Einfach mit ihnen reden, nicht über sie.
- Im Gespräch fragen: „Brauchen Sie etwas?“ Nicht bevormunden – anbieten.
- Verständnis zeigen, wenn jemand etwas „anders“ macht. Es gibt viele Wege durchs Leben.
- Fehler machen dürfen – und daraus lernen. Inklusion bedeutet nicht, perfekt zu sein. Sondern offen.
Inklusion im eigenen Umfeld – so verändert man die Welt im Kleinen
Vielleicht unterschätzen wir oft, wie machtvoll alltägliche Gesten sind. Ein Mensch, der sich gesehen fühlt, traut sich eher, mitzuwirken. Ein Mensch, der Unterstützung bekommt, kann seine Fähigkeiten einbringen. Ein Mensch, der nicht bewertet wird, sondern dazugehört, wächst über sich hinaus.
Inklusion passiert nicht, weil sich Systeme ändern. Sondern weil Menschen sich ändern – und damit Systeme beeinflussen.
Gesellschaftliches Wachstum entsteht dort, wo Menschen ihre Fähigkeiten einbringen können – unabhängig von körperlichen, psychischen oder kognitiven Voraussetzungen.
Unternehmen, die inklusiv arbeiten, berichten von:
- höherer Zufriedenheit
- geringerer Fluktuation
- stärkerer Teamkultur
- besserer Servicequalität
- Innovationskraft durch vielfältige Perspektiven
Was Sie konkret tun können:
Im Beruf
- Kollegen:Kolleginnen unterstützen, die eine andere Arbeitsweise brauchen.
- Barrieren melden (Stufen, fehlende Leitsysteme, unklare Infos).
- Geduld zeigen, wenn jemand länger braucht.
Im Alltag
- Auf der Straße: Menschen Platz machen.
- Im Supermarkt: Zeit lassen, wenn jemand mit Hilfsmitteln unterwegs ist.
- Im Bus: Sitzplätze frei machen, auch wenn die Behinderung nicht sichtbar ist.
In der Familie & Nachbarschaft
- Kinder stärken, Vielfalt zu verstehen.
- Menschen mit Behinderungen zu Festen oder Treffen einladen.
- Unterstützen, ohne zu bevormunden.
Jeder freundlichere Moment, jede geöffnete Tür, jedes verständliche Wort baut Barrieren ab. Diese kleinen Schritte verändern etwas Großes: Eine Gesellschaft, in der niemand erklären muss, warum er dazugehört. Und genau das ist Inklusion.
B7 Arbeit und Leben begleitet Menschen seit vielen Jahren in beruflichen und sozialen Übergängen. Unser Ziel: Teilhabe ermöglichen und Barrieren abbauen.
Das tun wir durch:
- Beratung in schwierigen Lebenslagen
- Unterstützung beim (Wieder-)Einstieg in die Arbeitswelt
- Sensibilisierung von Betrieben
- Soziale Projekte, die Teilhabe und Chancengerechtigkeit stärken
- Angebote wie Familienberatung, FrauenBerufsZentrum B7 Fahrradzentrum, P.U.R, etc.
Wir wissen: Inklusion wird dann stark, wenn Menschen gemeinsam Wege finden.






