Bildungskarenz war gestern – was bringt die neue Weiterbildungszeit?
23. Juni 2025Für viele Frauen war die Bildungskarenz mehr als ein Weiterbildungsinstrument. Sie war ein strategischer Schritt, um nach der Elternkarenz in den Arbeitsmarkt zurückzufinden – oft aus der Not heraus. Die Zahlen zeigen: 2023 entfielen mehr als die Hälfte der Eintritte aus unselbstständiger Aktivbeschäftigung und nahezu alle Eintritte aus Elternkarenz auf Frauen (WIFO (2023): Nutzung und Bewertung der Bildungskarenz in Österreich).
In einem Arbeitsmarkt, in dem Teilzeit in „frauentypischen“ Branchen wie dem Handel, der Pflege oder im Dienstleistungssektor dominiert (Statistik Austria (2024): Teilzeitarbeit nach Geschlecht (Detailtabelle AKE) , wurde die Bildungskarenz vielfach zur Brücke, wenn andere Wege verschlossen blieben. Sie war Bildungsmaßnahme und Ausweichlösung zugleich.
Abschaffung der Bildungskarenz – was kommt jetzt?
Seit Mai 2025 ist die Bildungskarenz Geschichte. Sie wird durch die neue „Weiterbildungszeit“ ersetzt. Laut Arbeitsministerium soll sie flexibler, breiter einsetzbar und gerechter werden. Die wesentlichen Änderungen:
- Anspruch auch ohne vorherige Karenz: Die neue Weiterbildungszeit kann grundsätzlich auch unabhängig von Elternkarenz oder Bildungskarenz angetreten werden.
- Teilzeit möglich: Weiterbildung kann auch in Kombination mit einer Teilzeitbeschäftigung erfolgen.
- Förderung angepasst: Statt pauschalem Weiterbildungsgeld sind nun AMS-geprüfte Bildungsmaßnahmen und leistungsbezogene Förderungen vorgesehen.
- Zielgruppenweiterung: Auch Männer und Personen mit Unterbrechungen im Lebenslauf sollen verstärkt erreicht werden.
(Presseartikel Bundeskanzleramt – Ministerrat beschließt neues Modell der Weiterbildungszeit)
Zwischen Fortschritt und Fragezeichen
Ungeklärt ist, ob durch die Abschaffung der bisherigen Regelung insbesondere jene benachteiligt werden, die ohnehin wenig Ressourcen – zeitlich, finanziell oder strukturell – zur Verfügung haben. Wie sich die neue Weiterbildungszeit tatsächlich in der Praxis bewährt, wird sich erst zeigen.
Für Frauen, die in einer Situation ohne Plan B stecken, dürfte der Weg nicht automatisch leichter werden.Qualifizierung bleibt zentral – aber sie braucht Rahmenbedingungen, die Vereinbarkeit ernst nehmen und Hürden abbauen.
Unterstützung, wenn es drauf ankommt:
Das FrauenBerufsZentrum von B7
Die neue Weiterbildungszeit soll mehr Flexibilität ermöglichen. Doch wer beruflich neu starten oder sich weiterentwickeln möchte, braucht mehr als neue Regelungen – nämlich Begleitung, Orientierung und Perspektiven, die zum Leben passen.
Im FrauenBerufsZentrum (FBZ) von B7 Arbeit und Leben stehen Frauen im Mittelpunkt, die ihren beruflichen Weg aktiv gestalten möchten – sei es nach einer Familienphase, in der Neuorientierung oder am Beginn eines neuen Abschnitts.
Was wir bieten – nach Zuteilung durch das AMS:
- Individuelle Beratung, abgestimmt auf persönliche Lebenslagen
- Workshops und Gruppenformate, die Wissen, Selbstvertrauen und Klarheit stärken
- Zeit und Raum, um sich selbst und die eigenen Möglichkeiten wieder ernst zu nehmen
Ob es um Weiterbildung geht, den Wiedereinstieg oder einfach um das Gefühl, nicht allein zu sein – jeden Freitag gibt es den Offenen Infotreff von 08:30 – 11:30 Uhr. Hier können auch Beratungen ohne AMS Zuweisung durchgeführt werden.
Wir begleiten – ehrlich, strukturiert und mit Erfahrung.
📍 Mehr Infos zum FBZ:
→ arbeit-b7.at/frauenberufszentrum
📌 Kontakt FBZ Grieskirchen:
Stadtplatz 40, 4710 Grieskirchen
📞 0699 14187766 | 📧 fbz.grieskirchen@arbeit-b7.at
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